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Zur Vernissage am 15. Oktober konnten viele Gäste begrüßt werden. Einige fotografische Impressionen von Sigrid Groh folgen ...

 

 

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Gang durch die Ausstellung.

 

Den Flur des Temporären Kunstraums B64 hat Martin Wilhelm in eine kleine Bühne für den Auftritt der „Tulpenmanie“ verwandelt. Es treten auf: stilisierte Pflanzenzeichnungen aus grellgrünem Kunstrasen, teils raumhoch; papierne Silhouetten von Tulpenzwiebeln; eine Holzvitrine ohne Glasscheiben. Obenauf steht ein Laptop, in dem der Kurzfilm aus Bild, Text, Ton mit dem Titel „Von der Tulpenmanie und anderen Spekulationen“ läuft. Und von hier führen viele goldfarbene Papierhüllen, entstanden aus Abformungen von Tulpenzwiebeln in originaler Größe zur Decke.

Im Wohnraum, in einer ordentlichen Reihe hängen Rahmen aus hellem Holz. Stefanie Grohs präsentiert einen kleinen Teil einer großen Sammlung von Postkartencollagen – schwarzweiße Ansichtskarten aus den 1950er und 1960er Jahren, die Grundlage und Ausgangspunkt ihrer feinsinnigen und feingliedrigen Collagen sind. Motive von großer Bandbreite. Ein einsamer Skifahrer steht vor einem bizarrem Felsmassiv, neben ihm landet UFO-gleich ein Stuhl in futuristischem Design im Schnee. Oder die menschenvolle Drosselgasse in Rüdesheim, über der Menge hängt eine alte Spiegelreflexkamera, die wir heute eher mit einer Überwachungskamera assoziieren würden.

Die gegenüberliegende Wand füllen neue Zeichnungen von Tobias Schnotale. Die Rahmen bilden am äußeren Rand ein geschlossenes Rechteck, das im Innern zu einem beschwingten Freiraum führt, der den Inhalt des Gebotenen akzentuiert. Ein Tisch mit schmelzenden Beinen; daneben ein junger Tänzer, der eine Bettdecke in einen spiralförmigen Rock verwandelt. Eine Hand, deren Finger das Halten eines Zeichenutensils imaginiert, über die zwei farbige Striche laufen und so den Gedanken ad absurdum führen. Aus einem schwarz grundiertem Rechteck leuchtet ein Buch. Es scheint aus einer herzartigen, doch geradkantigen Form herauszutreten, darüber liegt ein gelber Balken. Die subtilen Arbeiten des Künstlers erzählen ihre eigenen assoziationsreichen Geschichten, den Alltag mit dem Privaten und dem Öffentlichen, die Gegenwart mit dem Vergangenen verwebend.

Wohnzimmerwand und Küchenwände bieten Freiraum für die großformatigen Collagen von Carola Biermann. Ein Changieren zwischen humorvoll, pointiert und gesellschaftskritisch führt den Blick des Betrachters in die Innenwelten der Arbeiten. Es werden Geschichten erzählt: Eine posierende, modisch gekleidete Frau vor bzw. in einer abstrakten und dynamischen Komposition aus knallroten Formen hat sich lässig eine kleine, junge Frau (Tochter) unter den Arm geklemmt. Das jemand noch auf Ihren Arm möchte und ein anderer flüchtet nimmt die narzisstisch in sich Gefangene nicht wahr. Im darunter hängenden Bild mit fast monochromen schwarzem Hintergrund, bewegen sich roboterförmige Gebilde scheinbar im Angriffsmodus. An der Textur der Körper erkennt man Fahrradkraft gegen Motorkraft, wobei die Motorkraft dominiert.

      In den Räumen haben die vier Künstler eine vielfältige Ausstellung zeitgenössischer Kunst ausgebreitet, die zum Verweilen und Betrachten einlädt.

 

 

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