Ein Apfel

 

Ein Apfel für 2018.

Ein Apfel als Suchbegriff im Internet eingegeben, landete ich zuerst bei

"An apple a day keeps the doctor away" und Wikipedia:

„An apple a day keeps the doctor away ist ein englisches Sprichwort, das auf
Deutsch etwa
ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern bedeutet. Zum ersten Mal
nachweisbar tauchte dieses
Sprichwort 1866 in einer walisischen Zeitschrift auf,
damals hieß sie noch:
Eat an apple on going to bed, and you'll keep the doctor
from earning his bread
(deutsch etwa Iss einen Apfel vorm Zubettgehen und dein Arzt kann sich seine Brötchen nicht mehr verdienen).

Bekannt wurde das Sprichwort im 20. Jahrhundert, als die angeblich gesundheitsfördernde Wirkung des Apfels zunehmend bekannt wurde. Das Sprichwort ist weltweit so bekannt, dass es in vielen Sprachen als englisches Original oder in einer wortwörtlichen und doch möglichst gereimten Übersetzung verwendet wird. Ein Beispiel: una mela al giorno toglie il medico di torno (Italien).”

Ein Apfel pro Tag – dann wären es am Ende dreihundertfünfundsechzig oder einer mehr bei einem Schaltjahr ...

 

 

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Ratschläge & Kurioses finden sich zuhauf im Internet: So hat Marc Carnal weitere

100 Zweiteiler getextet. Und nach dem Genuss eines Apfels sollte man eine lange

Weile mit dem Zähneputzen warten, um den Zahnschmelz zu erhalten. Lagerhaltung

und Vitamingehalt und vielfältige Ernährung und Sport treiben – also den Apfel auf

dem Kopf balancieren, dabei Kurzgedichte intonieren und laufen …

 

 

 

Rubrik „Kurioses“:

Warum sollte der Apfel nicht auch einen Feiertag erhalten? Schließlich haben wir ja 365 Tage,

an denen gefeiert werden kann. Das WER? Und WARUM? scheint sich nicht klären zu lassen,

aber das WANN? – Am dritten Samstag im September. Bis dahin haben wir den „Verschenk

einen Apfel – Tag“ am 1. Januar und den „Tag des deutschen Apfels“ am 11. Januar bereits

verpasst. Doch den „Tag des Apfelkuchens“ können wir am 13. Mai begehen und der geschichtsträchtige 17. Juni ist jetzt im Apfelstrudel gelandet. Das Apfelfeiertagsjahr endet mit dem „Iss einen roten Apfel-Tag“ am 1. Dezember.

 

 

 

Greencard für goldene Zeiten, Verzeihung: Golden Delicious.

 

 

Es betreten die Bühne – auf der ein Apfelbaum stehen soll – eine Frau, ein Mann,

eine Schlange. Der Mann isst den, von der Frau gereichten Apfel. Ab jetzt lebt die

Menschheit in Sünde. So geht die Legende. Und dann mussten Eva und Adam das

Paradies verlassen. Und die Schlange ? Lebt weiter im ummauerten Garten …

„Mauern erfreuen sich größter Beliebtheit. Schon das Paradies war von einer Mauer umschlossen.“ (Arno Widmann).

Eines meiner Lieblingsbilder ist das mittelalterliche Paradiesgärtlein eines unbekannten

Meisters. Meist findet es sich im Städelmuseum in Frankfurt am Main.

Und die Frucht war vielleicht kein Apfel, vielleicht ein Granatapfel … vielleicht war die

Forderung an die Menschheit: NICHTS zu erkennen. Erkenntnis birgt Gefahren. Also:

schafft Wissen.

 

„Und da wir Eva ins Spiel gebracht haben ... Spalte des Martyriums, gedüngte und

gediehene Macht im Schatten dieses Adams, der auch ohne Apfel und Schlange fällt,

wo bist du?“ Auch der weitschweifig mäandernde Erzähler José Saramago streift in

einem Satz die Legende („Der Stuhl“).

Ein Apfel im freien Fall.

„Das verwechselst du mit dem Apfel, der Newton auf den Kopf gefallen ist.“ sagte Otto zu seinem Freund Theo in Stefanie Zweigs Roman „Das Haus in der Rothschildallee“ und nach Recherche im Internet scheint dies doch eher eine Legende zu sein – folgenden Inhalts: Als Newton im Garten seiner Eltern unter einem Apfelbaum ein Schläfchen hielt, soll ihm ein Apfel von der Sorte Flower of Kent auf den Kopf gefallen sein. Newton wunderte sich, warum der Apfel nicht schräg oder in einem Bogen vom Baum fällt, sondern genau senkrecht zur Erde, zum Erdmittelpunkt – so soll er den Anstoß zur Entwicklung seiner Gravitationstheorie erhalten haben.

Ein Apfel im freien Fall.

„Der Kopf des Paten war in einen Zelluloidkragen geschraubt, ein runzliger, gegerbter Apfel mit einem kleinen Quadrat aus Borsten unter der stumpfen Nase. Ein eingedellter Apfel mit einem Schnurrbart.“
Zwei Sätze aus Hugo Claus´ oppulenten Roman „Der Kummer von Belgien“

Am Apfelbaum hängt der durchschnittliche Kulturapfel. Zu 85 Prozent aus Wasser bestehend und fettlos und reich an Pektinen. Vermutungen warum er gesund sein soll werden auf Substanzen wie Epicatechine, Procyanidine und Quercetine zurückgeführt.

Am Apfelbaum hängen nun Blüten, viele Blüten, sehr sehr viele Blüten.

 

 

„Ein einziger schräger Sonnenstrahl schiesst durch das Geäst und trifft genau etwas Goldenes, Rundes. >Da hängt noch einer<, schreit das Kind. In der Küche springen sie alle auf, weil sie denken, wunder was passiert ist. Sie rennen heraus und gucken alle hinauf.“ ... zu einem Apfel, vielleicht dem letzten Apfel im Baum ... spannend zu lesen: "Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers.

 

Nun enden die täglichen Bilder bereits mit der Nummer 189. Das ist: wie in den sauren Apfel beißen. Aber der Malus domestica aus der Familie der Rosengewächse fällt nicht weit vom Stamm und der Stammbaum soll vor ca. 12.000 Jahren im heutigen Kasachstan gestanden haben – und vor 727 Jahren soll der Landvogt Gessler eine Stange im Marktflecken Altdorf aufgestellt haben lassen; mit einem Hut obendrauf, der untertänigst gegrüßt werden wollte. Bekannt ist der Fortgang der Geschichte: Wilhelm Tell musste seinem Sohn Walter mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf schießen – nachzulesen u.a. bei Friedrich Schiller.

Gelesen im Roman "Wir werden erwartet" von Ulla Hahn und nun als Schlußwort zitiert: Und dann dieser Apfel auf ihrem Schreibtisch, fault da vor sich hin und stinkt.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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